Soviel vorab: jamulus überträgt kein Bild sondern nur Ton, den allerdings in sehr guter Qualität und mit so geringer Latenz, dass die Zeitverzögerung etwa dem Abstand auf einer großen Bühne entspricht. Auf diesem Weg kann man alle Teilnehmenden gleichzeitig (und gleich laut) hören, also tatsächlich live miteinander singen.
Dazu müssen ein paar technische Voraussetzungen erfüllt sein.
Jamulus läuft unter MacOS, Windows und Linux, nicht aber iOS oder Android – Smartphones und Tablets sind hier also raus. Ach ja: WLAN ist auch raus. Es muss ein LAN-Kabel her, das den Rechner mit dem Router verbindet. Gibt’s für kleines Geld im Fachhandel oder bei Amazon.
Die gute Nachricht: für Jamulus reicht ein praktisch jeder einfache, auch ältere PC/Laptop, wenn er nur USB und LAN-Anschluss hat.
Im Übrigen braucht man einen kabelgebundenen Kopfhörer und Mikrofon (oder ein Headset) und einen gewöhnlichen Internet-Anschluss. Der muss nicht besonders breitbandig sein, gewöhnliches DSL reicht völlig aus. Die Reaktionszeit (Stichwort „Ping“) allerdings sollte gut sein, deshalb sind z.B. TV-Kabel und LTE-Verbindungen nicht geeignet.
Warum kein WLAN? Warum kein Bluetooth Headset?
Wir „kämpfen“ um jede Millisekunde Verzögerung (aka Latenz). WLAN, und erst recht Bluetooth, brauchen Zeit um die Datenpakete zu verpacken, versenden und weiter zu verarbeiten. Die Zeit haben wir nicht und sparen diese durch kabelgebundene Verbindungen.
Muss ich jetzt einen Haufen Geld für Technik ausgeben?
Nein. Ein Testlauf ist mit „Bordmitteln“ machbar – wenn Du schon mal Zoom benutzt hast und einen Kopfhörer besitzt ist im Prinzip alles da. Wenn Du wirklich einsteigen willst, ist ein LAN Kabel nötig und als Minimum ein Headset (sowas liegt oft in der Ecke oder im Bekanntenkreis herum). Wenn Du Lust und Kohle hast, besorgst Du ein USB-Mikrofon mit Kopfhörer-Anschluss und ein Mikrostativ. Letzteres ist in der Summe unter 100€ zu haben und damit bist Du schon weit vorne dabei. (Details und Kaufempfehlungen auf Nachfrage.)
Klingt trotzdem kompliziert.
Geht so… die Erfahrung zeigt allerdings, dass insbesondere unter Windows die Einrichtung schnell etwas aufwändig werden kann. Falls notwendig gibt es deshalb technische Unterstützung durch den Chorleiter, inklusive individuellem Online- oder Telefon-Support.
One more thing
Du hast keine Lust auf fummelige Installation oder Du möchtest keine „verbogenen“ Einstellungen riskieren, weil der Rechner im Home-Office gebraucht wird? Dann ist ein vorkonfigurierter Raspberry Pi vielleicht eine Lösung für Dich. Dieser Kleincomputer in der Größe einer Zigarettenschachtel kann Dich problemlos mit Studio64 verbinden.
Wie für den Support gilt: sollte es notwendig werden, können Raspberry Rechner zur Verfügung gestellt werden.